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Was für eine Solidarität!

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In den vergangenen Tagen haben starke Regenfälle und Fluten in den zentralvietnamesischen Provinzen Thua Thien-Hue, Quang Tri, Quang Binh und Ha Tinh grosse Menschen- und Sachschäden verursacht. Millionen Menschen werden vom Flutwasser bedroht und sind obdachlos. Weitere Niederschläge sind prognostiziert.

Unterdessen entstehen in vielen Teilen Vietnams spontane Hilfen. Die von den Fluten betroffenen Menschen benötigen Medikamente, Lebensmittel, abgefülltes Wasser, Wärmekleidung, Decken. In unserem Dorf wird seit gestern Abend Fleisch oder Erbsen in Nep (runder Klebreis) eingelegt, in Bananenblätter eingewickelt und zehn Stunden auf dem offenen Feuer gekocht. Banh Nep ist sehr nahrhaft und lange haltbar. Damit auch Vegetarier unter den Flutopfern diese traditionelle Speise essen können, wurde bei uns bewusst eine vegetarische Variante mit Erbsen in der Mitte zubereitet.

Selbstverständlich haben auch wir uns beteiligt und zudem mit etwas Geld aus dem Topf des Charity Projects Krong Buk haben wir Trinkwasser eingekauft. Alle diese Lebensmittel werden nun in eine von den Wasserfluten bedrohten Provinz gefahren.

Als ich gestern von Hiep von diesem spontanen Hilfseinsatz hörte und sie sich auf den Weg machte, um mit den anderen zu kochen, da dachte ich, das sind drei, vier Frauen, die sich da in einer kleinen vietnamesischen Küche treffen und Nep kochen. Aber weit gefehlt.

Unter den hier so typischen grossen Vordächern sassen etwa 30 Frauen im Kreis auf dem Boden und wickelten den Nep und die Erbsen in die Bananenblätter. Etwas weiter hinten wurden diese Blätter gewaschen und für die Produktion vorbereitet. Draussen, auf der rechten Seite, wurde Holz angeliefert und mit einfachsten Mitteln (ein paar Backsteine und zwei Eisenstangen) eine etwa zehn Meter lange Feuerstelle aufgebaut und in Betrieb genommen. Hätte ich es nicht besser gewusst, ich hätte gedacht, dies sei eine Firma, die tagtäglich Banh Nep produziert.

Mir lief es kalt den Rücken runter, ob dieser gewaltigen Solidarität, die sich da spontan entwickelte. Es wurde gearbeitet, gelacht und ganz viel geredet. Es war fast wie an einer vietnamesischen Party nur ohne Musik und ohne Alkohol. Und es kamen immer mehr Menschen, um mitzuhelfen oder auch um ein Video für Facebook zu machen, um andere zur Mitarbeit zu bewegen.

Update: Tag 2 der Hilfsaktion für die Flutopfer

Jetzt spenden: https://www.swisshousebythelake.com/index.php/de-ch/charity-project-krong-buk/bankverbindung

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